Von den Lofoten nach Ofoten

Viel gibt es über den siebten Tag nicht zu berichten. Traditionell dient der ja dazu, sich zurückzulehnen und zu sehen, dass es gut war. Und ja, das war es.

Aussicht

Wieder einmal eine tolle Aussicht am Morgen. Und es wird immer später und immer weniger hell. Es ist ja nicht so, dass es gar nicht mehr hell wird nördlich des Polarkreises, nur hat man weder Sonnenauf- noch -untergang, was meine Wetter-App auch schon festgestellt hat und statt Uhrzeiten nur Striche einträgt.

Wir waren die einzigen Gäste geblieben in der Unterkunft, weswegen wir auch am Morgen Bad und Küche für uns hatten. Übrigens wohnten wir tatsächlich im Tørrfisk-Museum bzw. in der Etage darüber, unter uns war Museum. Somit wäre “Nachts im Museum” auch abgehakt auf der imaginären Alltime-ToDo-Liste.

Tørrfisk-Museum

Nachdem wir gepackt hatten, mussten wir noch die Rezeption finden. Der Mensch, der für unsere Buchung zuständig war, hatte schon angerufen und Bescheid gegeben, dass er nun vor Ort sei. Also schauten wir nochmal auf den Plan mit der Wegbeschreibung, der an der Tür hing. Die Rezeption war direkt neben den Seemöwen-Nestern.

Plan

Noch ein letztes Bild vom Berg vor unserer Nase, den man am Abend zuvor in der völligen Dunkelheit nur erahnen konnte,

Hausberg

dann machten wir uns auf den Weg. Um 10:30 Uhr war Abfahrt. Wir hatten uns bewusst Zeit gelassen, wir wollten ja auch ein wenig von den Inseln sehen. Wobei wir nicht weit kamen, am Ortseingangsschild hielt ich kurz an. Glücklicherweise war nichts los, sonst wäre das nicht möglich gewesen, da die Straßen auf dem Südzipfel der Lofoten viel zu eng sind.

Å

Schade, dass auch hier so viele Idioten unterwegs sind, die alles mit irgendwelchen dämlichen Stickern, die kein Mensch interessiert, zupflastern müssen. Bisweilen kommen mir meine Artgenossen wie schlecht erzogene Köter vor, die an jeder Hauswand und jedem Autoreifen ihr Bein heben und dranpissen müssen.

Ich band meinen Menschenhass an dem Straßenschild fest, setzte ihn hier aus, und fuhr weiter durch die atemberaubende Landschaft, die selbst in der ewigen Dämmerung und wolkenverhangen grandios wirkte. Allerdings kam auch hier wieder Island-Feeling auf, aus den Wolken fiel zu allem Überfluss auch noch Regen. Daher machten wir nur wenige Stopps und nur wenige Photos vom südlichen Teil der Lofoten, Moskenesøya.

Einen etwas längeren Stopp machten wir am Flakstadsanden, nachdem wir zuvor noch am Rambergstranda einen kurzen Photostopp eingelegt hatten.

Der Strand ist sehr beliebt bei Surfern, ist quasi das Hawaii der Lofoten. Es waren auch welche im Wasser. Wir gingen ein Stück den Strand entlang und wieder zurück, bevor wir weiter fuhren.

Wir waren schon eine Weile unterwegs aber noch nicht weit gekommen. Allerdings wurde es auch schon wieder dunkler. So etwas ähnliches wie Tageslicht hat man ungefähr von 10 bis 13 Uhr.

Blick auf den Nordatlantik

Wir wechselten wieder von einer Lofoten-Insel auf die nächste. Die Temperatur auf den Lofoten war bisher ziemlich konstant bei 3°C, die Straßen weitgehendst schnee- und eisfrei und wenig Verkehr. Dies änderte sich kurz nachdem wir an diesem Strand waren. Die Temperatur fiel zwar nur um 1°C, aber es begann zu schneien.

Schnee

Das Licht wurde nun auch immer weniger.

Den nächsten Stopp legten wir in Svolvær ein, wo wir in einem Einkaufszentrum einkaufen gingen und einen Kaffee tranken sowie unsere Unterkunft für die Nacht aussuchten und buchten. Es ist bisweilen etwas schwierig abzuschätzen, wie weit wir kommen. Andererseits ist es nicht einfach, hier oben im Norden mitten im Winter - noch dazu in den Weihnachtsferien - Unterkünfte zu finden, die man auch kurzfristig noch buchen kann.

Dunkel und Schnee

Nach Svolvær war es dunkel. Die Berge entlang der Straße konnte man zwar noch erkennen, aber zum Photographieren reichte das Licht nicht mehr. Die Straße schlängelte sich um die Berge und von Fjord zu Fjord nach Nordosten. Das Wetter war so wechselhaft wie die Landschaft, von wildem Schneegestöber über vereiste Fahrbahn bis zu völlig freien Straßen war alles dabei.

Gegen 18:30 Uhr kamen wir in unserer Unterkunft in Bogen i Ofoten an. Das Zimmer, das wir bekamen, war sogar ein Upgrade gegenüber dem, was wir gebucht hatten. Das passierte uns auch nicht zum ersten Mal auf dieser Reise. Unser Zimmer hatte einen phantastischen Blick auf den Fjord, an dem es liegt - bzw. hätte es, wenn es hell wäre.

Während des Abendessens überlegten wir, wie weit wir am nächsten Tag wohl kommen könnten und checkten schonmal die Übernachtungsmöglichkeiten auf der Strecke. Außerdem warf der Lebensabschnittsgefährte noch einen Blick in die norwegische Wetter-App. Das ließ uns eher vorsichtig bleiben bei der Planung.

Nach dem Essen sortierten wir wie immer unsere Photos. Dann legten wir uns hin. Der Tag war ziemlich anstrengend. Als wir im Bett lagen, klarte der Himmel etwas auf und wir konnten die Sterne beobachten, bis wir einschliefen. Sehr schön!

Zum Schluss wie immer die Galerie des Lebensabschnittsgefährten.