Entlang am Telemarkkanal
Es war ziemlich frisch morgens, die Außentemperatur betrug in der Nacht nur 3,7 Grad. Aber glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis die Heizung eine gemütliche Wärme lieferte.
Nach dem Frühstück machten wir einen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet, das direkt hinter unserem Auto begann.
Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir an eine Weide, die aber ungenutzt war. Dort war eine Tränke angebracht, die an der einen Seite für Hunde und auf der Weidenseite für die Kühe war. Außerdem gab es dort einen Aussichtsturm für die Vogelbeobachtung. Dort gingen wir hinauf.
Als wir gerade dort oben waren, flog eine große Gruppe Gänse auf und direkt über uns hinweg. Während der Herr Lebensabschnittsgefährte knipste, habe ich ein Video mit dem Handy gedreht.
Hach, wie toll!
Wir gingen zurück zum Auto und machten uns für die Abfahrt bereit. Ich kochte mir noch einen Tee für unterwegs und dann ging es los.
Zunächst hatten wir uns verfahren. Aufgrund des starken Verkehrs sind wir von der Parkplatzzufahrt nicht links abgebogen, wie wir es hätten tun sollen, sondern nach rechts in der Hoffnung, bald wenden zu können. Dann haben wir allerdings eine falsche Abfahrt genommen und ehe wir uns versahen, waren wir schon wieder in Tønsberg. Aber das war nichts, was sich reparieren ließe, eine Wendemöglichkeit ergab sich und wir waren nach rund 20 Minuten endlich auf der richtigen Route.
Wie immer fuhren wir möglichst abseits der großen Straßen. In diesem Fall meideten wir die E 18 und fuhren stattdessen näher am Wasser entlang durch Sandefjord bis nach Larvik.
Auf Sightseeing Larvik hatten wir eigentlich weniger Lust, aber eines wollten wir uns unbedingt anschauen. Wir hatten die Serie Kommissar Wisting schon vor einiger Zeit geschaut. Dort wird immer wieder ein Gebäude in Larvik am Wasser gezeigt. Und genau dort wollten wir hin. Hier ein Screenshot aus der Serie:
Das Gebäude ist ein Hotel und heißt Farris Bad. Und es war nicht allzu schwer zu finden. Immerhin ist es mir gelungen, ein recht ähnliches Photo zu machen.
Der Mann konnte mich dabei nicht begleiten, der war auf Parkplatzsuche. Wir waren nämlich an der Parkplatz-Einfahrt vorbeigefahren, weil sie so unauffällig war. An der roten Ampel bin ich dann aus dem Auto gesprungen und alleine zum Knipsen gegangen.
Auf dem Parkplatz, auf dem der Herr Lebensabschnittsgefährte auf mich wartete, gab es einen Kanuverleih. Allerdings war es ein wenig zu frisch, um mit dem Kajak aufs Wasser rauszufahren.
Wir fuhren wieder neben der E 18, wo immer das ging. Auch wenn die Schilder auf eine große Gefahr einer Elchbegegnung hinwiesen, sahen wir nichts weiter als Rinder - und die lebten hinter einem Zaun.
Plötzlich etwas Ungewöhnliches, ein Schild am Wegesrand, das auf den Korketrekkeren, einen Korkenzieher hinweist. Den Namen hat die Schleife von der - man ahnt es - Bauform. Bevor die E 18 mit riesigen Brücken hier neu gebaut wurde, war dies ein Nadelöhr. Und auch die Nazis in den 1940er Jahren hatten ihre liebe Not mit der Brücke, die kamen nämlich nicht mit den Militärfahrzeugen durch und befahlen den Norwegern, eine neue Brücke zu bauen. Wir jedenfalls stiegen aus und knipsten das Ding.
Es war Zeit fürs Mittagessen, wir suchten uns einen gemütlichen Parkplatz und machten uns etwas zu Essen.
Der Platz war recht hübsch und wird im Sommer sicher viel genutzt von den Einheimischen. Es gab eine kleine Strecke für Modellautos, Fußballtore, Grills, eine Slipanlage für Boote und einen Strand.
Anschließend setzten wir unseren Weg fort. Wir hatten geplant, den Telemarkkanal entlang zu fahren. Ursprünglich wurden hier unter anderem Holzstämme transportiert, bis 2006 wurde hier noch Flößerei praktiziert. Heute ist der Kanal ein Tourismusmagnet. Im Sommer fahren alte Schiffe den Kanal rauf und runter und passieren die 18 Schleusen. Auch als Kanu-Revier ist er recht beliebt.
Den ersten Zwischenstopp machten wir in Ulefoss und schauten uns die Schleuse dort an. Man kann an der Schleusenkammer vorbeilaufen und auf die Brücke über den Fluss gehen und sich das ganze von oben angucken. Der Weg vom Parkplatz zum Haltepunkt der Schiffe führt über eine schmale Treppe.
Unseren nächsten Stopp machen wir bei der Schleuse Vrangfoss. Die ist die größte Schleuse und überwindet 23 Meter Höhe mit fünf Schleusenkammern. Und die ist wirklich sehr beeindruckend. Wir haben unten geparkt und sind einmal bis fast ganz oben gegangen.
Norwegen hat wirklich sehr dramatische Straßen mit sehr dramatischen Tunneleinfahrten.
Lange fuhren wir an diesem Tag nicht mehr, etwa eine halbe Stunde noch. Dann hatten wir einen Parkplatz neben einer ruhigen Straße am Flåvatn gefunden, der uns für die Nacht geeignet erschien. Es gab Wienerbrød und die Aussicht aus dem Camper war trotz trübem Wetter hervorragend.
Den Rest des Tages legten wir die Füße hoch, lasen, entspannten und hörten Podcasts.
Abschließend wie gewohnt die Statistik: 172 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus: