Wasserfall und Bauchschmerzen

Unsere Nachbarn, die gestern Abend im gemieteten Camper ankamen, springen früh morgens im Schlafanzug auf dem Parkplatz herum und machen Selfies und Pärchenphotos. Man kann es ihnen nicht verübeln, die Lichtstimmung am Morgen ist echt toll! Und die Gegend ja sowieso.

Morgenstimmung

Nach dem Frühstück setzen wir unseren Weg fort. Unser Ziel war ja ursprünglich die Westküste und das verfolgen wir nun weiter. Allerdings haben wir keinen konkreten Plan, sondern entscheiden uns spontan.

Weit kommen wir mit unserer Spontanität vorerst aber nicht, der Haukelitunnel ist wegen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten geschlossen. Stattdessen gibt es Kolonnekjøring über den alten Haukeliweg, der im Winter normalerweise geschlossen ist. Wir sind begeistert, denn die alten Wege sind viel schöner.

Zurück auf der E 134 halten wir in einer Haltebucht, um den Rest der Kolonne erst einmal vorbei zu lassen. Der Mann springt aus dem Auto und knipst die Aussicht, während ich mich mit Handyknipsen durch die Windschutzscheibe zufrieden gebe.

Dann schrauben auch wir uns hinab ins Tal.

30 km/h

Unser Weg führt uns zum Åkrafjord, der zum Hardangerfjordsystem gehört.

Auf dem Weg dorthin machen wir zwei kurze Stopps, erst gehen wir einkaufen und dann parken wir an einer Seitenstraße, um eine Kleinigkeit zu essen. Neben der Straße fließt ein Fluss und da wir selbst kleinsten Wasserfällen nicht widerstehen können, gibt es nach dem Essen noch ein paar Bilder.

Danach sind wir weiter auf der E134 unterwegs am Fjord entlang. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend, steile Felswände bauen sich rechts und links auf.

Und dann sind wir plötzlich am Langfoss, einem 612 Meter hohen Wasserfall. Auf der Liste der höchsten Wasserfälle in Norwegen ist er damit auf Platz 16 zu finden. Von der anderen Fjordseite wäre der Wasserfall sicherlich besser zu knipsen, aber wir sind nunmal hier.

Ich gehe die Treppe zum Fjord herunter, um den Wasserfall vielleicht von unten vollständig aufs Bild zu bekommen, er geht ja unter der Straße noch weiter. Währenddessen fliegt der Herr Lebensabschnittsgefährte die Drohne.

Leider bricht die Verbindung zur Drohne mehrmals ab, weswegen die Photos nicht so toll geworden sind, wir wir uns das erhofft haben. Da wir nichts Besseres vom Wasserfall haben, bleiben sie trotzdem hier im Beitrag. Ich denke, man bekommt ganz gut einen Eindruck davon, wie krass dieser Wasserfall ist.

Weit fahren wir an diesem Tag nicht mehr, es geht mir nicht gut. Ich habe seit mehr als 10 Jahren in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal höllische Bauchschmerzen, Magenschmerzen und Krämpfe. Laut damaligem Hausarzt habe ich das Reizdarmsyndrom. Auch zurzeit plagt mich das wieder. Daher bin ich auch nicht sehr aktiv, kann keine langen Spaziergänge und auch sonst nicht viel machen.

Eigentlich wollten wir direkt am Fjord übernachten und fuhren zunächst auf einer der alten Straßen direkt am Wasser entlang. Allerdings war diese dann für Autofahrer gesperrt. Deswegen fahren wir noch ein Stück weiter bis auf die Straße 548. Dort finden wir einen Parkplatz an einem See, wo wir übernachten können. An der Straße ist abends nicht viel bzw. gar nichts los.

Mir ist nicht nach spielen, nicht nach Film gucken, mir ist nach gar nichts. Internet haben wir an diesem Stellplatz auch nicht, aber das stört uns nicht weiter. Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat Lesestoff und auch Filme bzw. Serien dabei zum gucken.

Ich bin froh, als ich endlich einschlafe und für ein paar Stunden erstmal nichts weh tut.

Abschließend wie gewohnt die Statistik: 108 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

108 km

Auf der Karte sieht das so aus:

Author

dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

20. Oktober 2022