Mit der Fähre gen Norden und quer durch Schweden

Unser Urlaub begann an einem Mittwoch. Für Donnerstag und Freitag hatte der Herr Lebensabschnittsgefährte Urlaub genommen und am Mittwoch machte er etwas früher Feierabend, damit wir nicht allzu spät in Schweden ankommen sollten. Gegen 14:30 Uhr fuhren wir zum Fährterminal.

Am Fährterminal

Bei Scandlines kann man derzeit coronabedingt auf Wunsch im Fahrzeug bleiben, während die Fähre von Rostock nach Gedser fährt. Das wollten wir in Anspruch nehmen. Da sich Regeln und Möglichkeiten ständig ändern, haben wir das Ticket sehr kurzfristig gebucht.

Passengers stay in car during crossing

Beim Check-in, der wegen des Aufenthalts im Fahrzeug nicht am Automaten erfolgen konnte, bekamen wir einen Zettel, den wir in die Windschutzscheibe unseres Autos legen sollten, und außerdem eine Lane zugewiesen, auf der außer uns niemand stand. Nach einer halben Stunde ungefähr durften wir auf das Schiff fahren.

Los geht’s!

Wir waren die einzigen, die im Auto geblieben sind. Wir standen auf dem offenen Deck ganz hinten.

Mit Blick auf’s Wasser

Unser Plan sah vor, die Überfahrt mit einem heißen Tee und einem Film zu verbringen. Dazu bauten wir den Camper zum Bett um, legten uns lang und starteten am Laptop den Film. Durch die Heckscheibe konnten wir auf die Ostsee gucken.

Film gucken

Wir stellten fest, dass dies die entspannteste Fährüberfahrt war, die wir je hatten. Sehr schade, dass dieser Service nicht ständig angeboten wird.

Unser Platz an Deck

In Gedser angekommen machten wir uns unverzüglich auf den Weg quer durch Skælland, die Insel, auf der die dänische Hauptstadt Københaven liegt. Die Strecke zog sich und das Wetter war schlecht. Mit der Fähre fuhren wir von Helsingør nach Helsingborg in Schweden. Kurz nach der Überfahrt suchten wir uns einen Schlafplatz, wir waren ziemlich fertig.

Auf einem Pendlerplatz an der E6 schlugen wir unser Nachtlager auf. Der Platz war nicht schön, aber für eine Nacht auf der Durchreise reichte es aus. Es gab noch Abendbrot und dann bereiteten wir das Nachtlager.

Pendlerparkplatz

216 Kilometer sind wir an diesem Tag nur selbst gefahren. Das war nicht viel, aber angesichts der späten Abfahrt, zweier Fährüberfahrten und des ziemlich schlechten Wetters war das mehr als genug.

216 km

Am nächsten Morgen war das Wetter immer noch ziemlich mies, ebenso wie mein Schlaf in dieser Nacht. Die erste Nacht in “fremder” Umgebung schlafe ich fast immer schlecht.

Regen, Regen, Regen

Wir fuhren durch den Regen bis kurz hinter Göteborg. Dort tankten wir erst einmal und machten auf einem Parkplatz unterhalb Bohus Fästning eine Mittagspause. Wir waren nicht die einzigen, die hier die Mittagszeit im Auto verbrachten, offenbar taten dies auch einige Einheimische, die in der Nähe arbeiteten.

Bohus Fästning

Als wir uns wieder auf den Weg machten, gerieten wir zunächst auf die falsche Autobahn und fuhren schon wieder Richtung Süden. Glücklicherweise bemerkten wir den Fehler schnell und konnten nach kurzer Zeit umdrehen.

Das Wetter war immer noch grottig, grau in grau und ziemlich eintönig.

Uddevallabron

Gegen halb Fünf passierten wir endlich die norwegische Grenze. Die Laune besserte sich sofort und auch der Regen war in Norwegen nicht mehr so schlimm.

Norwegisch Grenze

Weit fuhren wir nicht mehr. Kurz hinter Halden suchten wir uns ein Plätzchen, wo wir übernachten konnten.

Auf Stellplatzsuche

Wir steuerten Brekke sluser an. Dort gab es sogar auch einen offiziellen Stellplatz, allerdings sollte der 300 NOK (ca. 30 Euro) kosten, die nur mit Vipps bezahlt werden konnten. Das ist ein Bezahl-App, die aber nur norwegischen Bankkunden zur Verfügung steht. Daher fuhren wir noch ein Stück weiter zu einem Parkplatz neben der Straße.

Stellplatz

Wir machten die Heizung an und legten die Füße hoch. Erst allmählich machte sich Urlaubsfeeling breit, was angesichts des trüben Wetters und der Kilometerfresserei nicht weiter verwunderlich war. Alt blir bra, alles wird gut.

432 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.

432 km

Auf der Karte sehen Tag 1 und 2 so aus: