Tag 1: Auf nach Polen!
Freitags vor einem langen Wochenende ist in Mecklenburg-Vorpommern ziemlich viel los. Deswegen hatten wir im Vorfeld beschlossen, erst am Samstagmorgen loszufahren. Freitags packten wir noch alles Mögliche und Samstag dann den “Rest”, der gefühlt nochmal der halbe Hausstand ist. Irgendwann um kurz nach Neun ist alles verstaut und wir fahren los.
Wir müssen tanken, weswegen die Tankstelle wieder einmal unser erster Stopp ist. Leider funktioniert das Bezahlen mit der App mal wieder nicht, der Herr Lebensabschnittsgefährte muss in die Tankstelle rein. Darüber haben wir völlig vergessen, den Reifendruck zu prüfen. Nun denn, machen wir das halt beim nächsten Tanken.
Die Reifen sind aber nicht das einzige, was der Herr Lebensabschnittsgefährte vergessen hat, seine Jacke hängt noch Zuhause. Also fahren wir noch einmal zurück. Um 09:30 Uhr sind wir dann endlich auf dem Weg zur Autobahn.
Bis kurz vor die polnische Grenze fahren wir über die A20. Am Rastplatz “Vier Tore Stadt” machen wir eine Pause fürs Mittagessen, Nudeln mit Pesto für den Mann, kalte Pizza für mich. Der Herr Lebensabschnittsgefährte hat sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass ich gerne kalte Pizza esse und schüttelt jedes Mal den Kopf.
In Pasewalk verlassen wir die Autobahn und fahren über Land weiter.
Und dann, beim Abbiegen, erspäht der Herr Lebensabschnittsgefährte ihn am Straßenrand: den Dachs!
Ich habe noch nie vorher einen Dachs einfach so in der Gegend rumrennen sehen. Ich kenne die nur aus Zoos oder dem Fernsehen. Der Kerl hatte die Ruhe weg, guckte kurz zu unserem Auto und wackelte dann ganz gemütlich nach rechts runter ins Feld.
Auf dem wackeligen Schotterabschnitt, auf dem Photographieren unmöglich war, sahen wir auch noch ihn hier:
Um den zu knipsen, haben wir ebenfalls angehalten. Ich glaube, es ist ein Bussard, sicher bin ich aber nicht.
Unser erstes geplantes Ziel ist ein Aussichtsturm an der Grenze zu Polen.
Der trägt den klangvollen Namen Beobachtungsturm Nord “Fliegender Kranich” und ist Teil des Nationalparks Unteres Odertal
An der Brücke steht außerdem noch ein Schild:
Renovierung der Grenzbrücke Durch West oder In Gryfino
Ich musste dreimal lesen und erst beim Blick Richtung Brücke und auf das Schild mit dem Namen des Flusses, wurde mir klar, was da stehen soll: Westoder. Die ganzen Fehler in den deutschen Texten sind mehr als peinlich. Das Schild steht schließlich auf deutschem Boden.
Na ja, genug geklugscheißert, wir fahren über die Brücke und über die Grenze. Ein Stück Kopfsteinpflasterstraße führt durch den Oder-Grünstreifen, dann überqueren wir die “richtige” Oder.
Der nächste geplante Stopp fand beim Krummen Wald statt.
Dort stehen merkwürdig verformte Bäume. Zur Frage, warum diese so geformt sind, gibt es verschiedenen Theorien, die im verlinkten Wikipedia-Artikel erwähnt und dort im Wald auf einer Schautafel genannt sind. Bei den Bäumen sind auch viele Einheimische, das scheint unter anderem auch ein beliebter Photo-Spot zu sein.
Wir suchten uns über eine App einen Stellplatz für die Nacht und fanden einen, der als “kostenloser Campingplatz” angepriesen wurde. Diesen steuerten wir an. Dabei kamen wir sogar am Bodensee vorbei!
Der Platz ist toll, ausgestattet mit einer Feuerstelle und Picknicktischen und tatsächlich als Campingplatz ausgewiesen. Außer uns steht noch ein Kastenwagen mit polnischem Kennzeichen und freundlichem schwarzen Hund auf dem Platz.
Hier gefällt es uns, wir bleiben. Und es gibt erst einmal Kaffee und Nussecken.
Und während wir noch auf den Nussecken rumkauen, trabt relativ entspannt ein Fuchs direkt neben uns an unserem Camper vorbei. Hinter dem Auto bleibt er kurz stehen und guckt den Weg entlang, ob jemand kommt
Dann trabt er weiter Richtung See. Kurz darauf kehrt die Bachstelze zurück, die eigentlich den Weg für sich in Anspruch nimmt.
Wir legen die Füße hoch, beschäftigen uns den Rest des Tages mit Video gucken und Podcast hören, mit Spielen und Nichtstun. Später kommt der Fuchs noch einmal vorbei, um gute Nacht zu sagen.
Zum Schluss wie immer die Statistik und der Kartenausschnitt
318 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus: