Tag 2 • Husum - Hirtshals

Wie schon seit Tagen wurden wir heute Morgen um fünf Uhr wach. Diesen Satz kann man sich vermutlich bei jedem Beitrag zu Beginn denken, nochmal schreiben werde ich ihn nicht. Dort, wo ich gestern den Blogbeitrag schrieb, frühstückten wir heute.

Frühstück im Aufenthaltsraum

Anschließend war duschen und Auto aufräumen angesagt. Im Auto habe ich noch nicht die Ordnung gefunden, mit der ich die nächsten vier Wochen leben kann. Da muss noch ständig etwas am System geändert werden. Eigentlich ist es noch kein System, eigentlich ist es noch Chaos und die meiste Zeit verbringe ich entweder damit, etwas zu suchen, oder etwas anderes x-mal von A nach B und wieder zurück zu räumen. Das macht mich wahnsinnig. Ich bin froh, wenn wir endlich auf Island sind und ich nicht noch im Hinterkopf behalten muss, dass dieses oder jenes Teil in den Koffer muss, den wir auf dem Schiff brauchen.

Um zwanzig nach Acht fuhren wir los. Wir hatten beschlossen, nicht über die Autobahn zu fahren, sondern gemütlich die Landstraße entlang zu zuckeln. Wir hatten den ganzen Tag Zeit für die rund 400 Kilometer bis nach Hirtshals. Als erstes steuerten wir aber eine Waschstraße an, denn das Auto war ziemlich dreckig. Es stand in Darmstadt zuletzt unter Bäumen, was zwar den Vorteil hatte, dass es nicht so furchtbar heiß da drin wurde, aber auch den Nachteil, dass das Auto dann aussieht und klebt wie Sau. Zwar hatte der Regen gestern während der Fahrt schon das meiste runtergewaschen, aber klebrig und bäh war die Karre immer noch.

Autowaschen

Nachdem wir nun alle frisch geduscht waren, konnten wir uns endlich auf den Weg nach Dänemark machen. Das war ja auch nicht mehr weit, um viertel vor Zehn waren wir an der Grenze.

Dänische Grenze

So langsam wurde nun auch das Wetter besser und die Landschaft eintöniger. Zeit, sich die Mütze ins Gesicht zu ziehen und ein Vormittagsnickerchen zu machen.

Frosch mit Mütze

Irgendwann wurde mir das Rumgurken auf den dänischen Landstraßen durch die wenig abwechslungsreiche Landschaft zu doof und wir beschlossen, auf die Autobahn zu wechseln. Die meiste Zeit fuhr ich übrigens, dem Herrn Lebensabschnittsgefährten ging es dank seines Männerschnupfens nicht so gut. Der Plan, die Reise auf der Autobahn fortzusetzen, schien nur für kurze Zeit ein guter zu sein, dann standen wir im Stau. Der Grund dafür war eine Vollsperrung der Straße aufgrund eines Unfalls.

Straße gesperrt

Aufgrund dieser kleinen verkehrstechnischen Unpässlichkeit, war unsere geschätzte Ankunftszeit laut Navi nun noch später als bei der Landstraßenroute. Toller Plan. Aber egal, irgendwann kamen wir dann doch noch an. Wir hatten zwischenzeitlich überlegt, lieber in einem Hotel zu übernachten, damit der todkranke Mann ein warmes Bettchen hat und der Schnupfen nicht noch schlimmer wird. Wir mussten kurz vor Hirtshals von der Autobahn runter.

Asphaltierter Feldweg

Ich hatte kurz Zweifel, ob dieser asphaltierte Feldweg wirklich richtig war, aber tatsächlich führte er uns zum Hotel.

Hotel

Unser Zimmer war - wie das ganze Hotel - ein wenig in die Jahre gekommen. Aber es erfüllte seinen Zweck und war nur halb so teuer wie die anderen Häuser direkt in Hirtshals. Für die eine Nacht würde es problemlos gehen. Hauptsache, es war sauber. Allerdings war es nicht ganz unbewohnt: Durch das gekippte Fenster hatte sich ein Käfer eingeschlichen, den mein Held erstmal wieder hinaus befördern musste.

Hotelzimmer

Nachdem der Lebensabschnittsgefährte seine todgeweihten Gebeine ein wenig zur Ruhe gelegt hatte, war er wieder fit genug, um mit mir noch einen kurzen Spaziergang zum Strand zu machen.

Tempo-30-Zone

Wenn wir das vorher gewusst hätten: Man kann hier mit dem Auto direkt auf den Strand fahren. Aber wo wir schon zu Fuß da waren, gingen wir auch direkt bis zum Wasser hinunter.

Das Meer!

Das Meer!

Muscheln gibt es allerdings keine.

Das Meer!

Auf dem Weg machten wir auch das seit unserem ersten Norwegen-Trip fast schon obligatorische Schattenselfie.

Schattenselfie

Wir gingen ins Hotel zurück. Wir waren todmüde. Der Schlafmangel der letzten Zeit macht sich langsam bemerkbar. Aber da ich tägliche Blogbeiträge versprochen habe … Was hat mich da bloß geritten? Wie dem auch sei, morgen geht’s nicht nur weiter, sondern richtig los!

Zum Schluss noch ein sprachlicher Schmunzler:

Knallertkørsel

Knallertkørsel - Das schlägt sogar das niederländische Bromfiets, meint der Herr Lebensabschnittsgefährte.

Author

dark*

Immer gerne auf Tour, am liebsten im Norden

11. Juni 2018