Tag 8: Von Gausvik bis aufs Kvænangsfjell
Gut ausgeruht waren wir früh wach. Meine Haare wollten dringend gewaschen werden. Haare waschen im Mini-Camper mit unserem Spucknapf als Spülbecken ist eine Herausforderung aber durchaus machbar, wenn man eine etwas größere Waschschüssel, die in der übrigen Zeit als Aufbewahrungsbox dient, zur Hilfe nimmt.
Um neun Uhr waren wir mit allem durch. Der Herr Lebensabschnittsgefährte knipste Bert auf dem Stellplatz mit der Tjeldsundbru im Hintergrund, über die wir als nächstes fahren mussten.
Damit war das Thema Vesterålen auf dieser Reise auch schon wieder durch - leider.
Es gibt nicht viel zu berichten von dieser Fahrt. Das Wetter war die ganze Zeit über okay, die Straßen waren entweder total vereist und zugeschneit oder sogar komplett frei.
Anfangs sind wir auf dem Eis gerutscht wie blöd, bis uns endlich wieder eingefallen ist, den Allrad zuzuschalten.
Zwischendurch gab es kurze aber heftige Schneeschauer, dann ging’s wieder.
Außer einem kurzen Toilettenstopp fuhren wir durch, zwar nicht schnell aber stetig. Was wir am Tag zuvor eigentlich schon geplant hatten, nämlich mal ein wenig Strecke machen, holten wir an diesem Tag nach.
Auf dem Rastplatz in Nordkjosbotn, wo wir auf unserer 80-Tage-Norwegen-Tour zwei Tage standen zum Arbeiten, aßen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und stellten Bert mal wieder auf die Waage.
2620 Kilo wiegt das Schätzchen mit allem Gepäck und uns.
Es war schon wieder fast dunkel, als wir weiterfuhren. Es ist ja keineswegs so, dass die Polarnacht hier die ganze Zeit stockfinster ist. Es gibt ein paar Stunden Dämmerung, je weiter nördlich, umso weniger.
Die Fahrerei war für mich langweilig, für den Herrn Lebensabschnittsgefährten anstrengend. Da ich etwas nachtblind bin, fahre ich im Winter nicht so gerne. Ich knipste stattdessen und versuchte mich mit dem Nachtmodus der Kamera während der Fahrt durchs Seitenfenster am Mond.
Wir begaben uns langsam auf Stellplatzsuche und beschlossen ganz kurzfristig auf einem Rastplatz auf dem Kvænangsfjell zu übernachten. Der Wind wehte zunächst etwas frisch und es war recht kühl dort oben.
Dass sich die -6 °C wie -13 °C anfühlten, kann ich bestätigen. Der Wind pfiff durch die Ritzen im Camper, wir standen mit dem Heck zum Wind, und der war lausig kalt. Mit Decken stopften wir die gröbsten Löcher zu, die Heizung lief und es wurde bald kuschelig warm.
Wir haben auch an diesem Tag wieder Zeitraffer-Videos erstellt, aus denen der Herr Lebensabschnittsgefährte eine knapp 2-minütige Auswahl zusammengestellt hat.
Abends kochten wir uns etwas (Reis mit Champignons) und guckten unsere Serie weiter. Als wir ins Bett gingen, pfiff der Wind ganz schon kräftig um den Camper herum. Das ganze Auto wackelte und ich grübelte darüber, ab welcher Windgeschwindigkeit Bert wohl umkippen würde.
Zum Schluss wie gewohnt die Statistik, die Karte und das Video.
398 Kilometer sind wir an diesem Tag gefahren.
Auf der Karte sieht das so aus:
Und aus dem Auto heraus sah das so aus: